Matthias Beckmann

Ich bestelle einen frischen Pfefferminztee, packe Zeichenblock und Druckbleistift aus und mache mich bereit. Es scheint eine Parallele zwischen der Tätigkeit des Jazz-Musikers und der des Zeichners zu geben. Übung und Improvisation gehören zusammen. Doch Übung ist vielleicht nicht das richtige Wort. Ich übe schließlich nicht das Ziehen von Linien, das Komponieren von Elementen auf einem Blatt, das Erfassen von Proportion und Perspektive. Das alles passiert ganz nebenbei beim Zeichnen und so geht es von einem Blatt zum nächsten. Ich habe den Eindruck, dass es den Musikern ähnlich geht. Die Erfahrung stellt sich beim Spielen ein. Wir machen unsere Instrumente gefügig damit wir spontan auf wechselnde Situationen eingehen können. Das Ganze soll mühelos aussehen und klingen. Und wie man einen Ton nicht wieder zurückholen kann, werden auch die einmal gezeichneten Linien des Bleistifts nicht verändert oder ausradiert. Was da ist, ist da und man reagiert darauf mit den nun folgenden  Entscheidungen. Es macht Spaß, Themen immer wieder zu variieren bis etwas Neues entsteht.  

 

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